Bei Infomaniak heisst Innovation nicht nur, leistungsstarke Produkte zu entwickeln, sondern diese Produkte auch effizienter, nachhaltiger und verantwortungsbewusster zu gestalten. Christophe Borcard, Principal Developer mit 15 Jahren Erfahrung, erklärt, welche signifikanten Auswirkungen eine kürzliche Optimierung des Dateitransferdienstes SwissTransfer.com mit sich gebracht hat: 400 W werden kontinuierlich eingespart, und die Maschinenlast wurde halbiert – das entspricht 40 LED-Lampen, die ein Jahr lang dauerhaft brennen.

Ausgangspunkt: eine Shared-Architektur.

Bei seiner Einführung im Februar 2019 basierte unser Dienst für den Austausch grosser Dateien SwissTransfer.com auf einer gemeinsamen und vielseitigen Infrastruktur mit Servern, die alle Funktionen des Dienstes übernehmen konnten. Dieses System gewährleistete einen hochverfügbaren Dienst, eine hervorragende Leistung, eine wartungsfreundliche Struktur und eine überschaubare Infrastrukturgrösse.

Der Siegeszug von SwissTransfer in ganz Europa

Im Zuge der raschen und breiten Akzeptanz von SwissTransfer.com in ganz Europa war es schnell notwendig, den Gerätebestand zu vergrössern und die Server auf spezifische Aufgaben zu spezialisieren.

Ein Proxy pro Rechner ermöglichte, Anfragen der Nutzer*innen an den richtigen Dienst weiterzuleiten, d. h. an die Server, die versenden oder herunterladen («Building Block») und gleichzeitig die Daten während der Übertragung zu verschlüsseln.

Diese Struktur war leistungsfähig und robust, wies aber ein Manko auf: Die von jedem Proxy durchgeführte Verschlüsselung erhöhte die CPU-Auslastung erheblich. Der Gerätebestand für den Dienst überstieg regelmässig seine Lastgrenze.

Die Folgen

  • Leistungseinbussen für Nutzer*innen
  • Ein nicht unerheblicher Mehrverbrauch an Ressourcen und Energie für eine auf Effizienz und Nachhaltigkeit ausgerichtete Plattform

Die Lösung: Optimierung des speziellen Workflows

Die Optimierung des Ökodesigns orientierte sich an zwei Schwerpunkten:

  • Die für den anfänglichen Betrieb im Shared-Modus erforderlichen Komponenten wurden entfernt. Dies vereinfachte die Dimensionierung der Infrastruktur, um dem wachsenden Erfolg des Dienstes Rechnung zu tragen.
  • Das Lastmanagement wurde gestrafft: Jeder Server meldet seinen Status nunmehr an einen zentralen Proxy. Wann immer eine Übertragung beginnt, wird die Anfrage an den am wenigsten ausgelasteten Server weitergeleitet, sodass eine optimale Verteilung gewährleistet ist.

Das alles beruhte nicht nur auf Intuition, sondern auch auf einem fundierten Verständnis der Prozesse zwischen Browser und Server, erklärt Christophe. Jeder Schritt zählt, und nur wenn wir diese Schritte kennen, können wir optimieren.

Kleine Veränderung mit grosser Wirkung. Dieses Beispiel verdeutlicht sehr gut, wie wichtig Ökodesign bei digitalen Produkten ist. Eine leistungsfähige Infrastruktur basiert nicht nur auf leistungsstarken Servern, sondern auch auf einem intelligenten Ressourcenmanagement.

Die Folgen

  • Eine gleichmässig auf den Gerätebestand verteilte Last
  • Eliminierung kritischer Spitzen
  • Permanente Einsparung von 400 W
  • Einfachere und nachhaltigere Infrastruktur
  • Mehr Leistung für die Nutzer*innen

Bewährte Ökodesign-Praktiken

Optimieren heisst in erster Linie neugierig sein. – Christophe

1. Jeden Schritt zerlegen

Hinter jedem Prozess vom Browser zum Server kann sich Verbesserungspotenzial verstecken. Wer jeden Stein versteht, erkennt, wo der Schuh drückt.

2. Tracing von Anfang an implementieren

In einem Unternehmen geht die Erfahrung häufig über die Nutzung von Daten hinaus. Durch die Einführung von Tracing-Tools können auch weniger erfahrene Personen Katalysatoren für Ökodesign identifizieren.

Wäre das Tracing bereits bei der Lancierung von SwissTransfer umgesetzt worden, wäre diese Optimierung früher möglich gewesen. Tracing ermöglicht, die Auswirkungen einer Anfrage über die gesamte Infrastruktur eines Dienstes hinweg nachzuvollziehen.

3. Im Team arbeiten, um die eigene Intuition praktisch anzuwenden

In einem Unternehmen, in dem nicht jeder den Gesamtüberblick hat, ist es wichtig, seine Ideen mit Leads oder Hauptentwickler*innen zu teilen. Dies ermöglicht, Optimierungsinitiativen von Gleichgesinnten bestätigen zu lassen und die für die Umsetzung erforderlichen Ressourcen zu erhalten.

Bei Infomaniak: Kultur der Optimierung

Ökodesign steigert direkt die Leistung unserer Dienste und die Zufriedenheit unserer Nutzer*innen. Grundlage sind insbesondere Neugierde, Demut und ein kontinuierlicher Verbesserungswille.

Die Integration des Tracings in alle Bausteine von Infomaniak ist ein kontinuierlicher Prozess. Unser Ziel? Latenzen vorwegnehmen, Schwachstellen erkennen und eingreifen, bevor die Nutzer*innen Leistungseinbussen bemerken. – Christophe

Die Optimierung von SwissTransfer ist mehr als nur eine Ökodesign-Optimierung. Vielmehr ist sie der Beweis dafür, dass Erfahrung gepaart mit endloser Neugier einen energieintensiven Prozess in ein Effizienzmodell für Nutzer*innen und Systemressourcen verwandeln kann. Und es zeigt, dass die wirkungsvollsten Lösungen bisweilen sehr simpel sind.

Wenn auch Sie in einem Team mit einem solchen Spirit arbeiten möchten, dann bewerben Sie sich doch bei Infomaniak! Wir von Infomaniak programmieren nicht nur, denn wir schaffen eine nachhaltige Cloud, die keine Kompromisse in Sachen Privatsphäre, Umweltschutz und lokale Wirtschaft macht. 🚀

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