Die Treibhausgasemissionen von Infomaniak sind gegenüber 2022 um 172.8% gestiegen. Dieser Anstieg ist grösstenteils auf eine neue Berechnung der Auswirkungen zurückzuführen, bei der die verschiedenen Elemente des Berichts unterschiedlich gewichtet werden, sowie auf die Anschaffung von Servern für unser neues Data Center D4. Langfristig wird diese Massnahme zur Verbesserung der Energieeffizienz unserer Infrastruktur beitragen, da sie die Einführung einer neuartigen Lösung ermöglicht, um die gesamte von den Servern erzeugte Wärme wiederzuverwerten. Darüber hinaus hat sich unsere Umweltbelastung 2023 in Schlüsselbereichen wie Mobilität und Abfallwirtschaft verringert. Wir legen diesen Bericht vollständig und transparent offen.
Wachstumsbedingter Anstieg der Emissionen
Für den Anstieg sind drei wesentliche Gründe verantwortlich:
Der Kauf elektronischer Hardware verursacht den grössten Teil der Emissionen
2023 hat der Einfluss der Anschaffung von Elektronik vor allem deswegen zugenommen, weil er anders berechnet wird. Wir verwenden ein neues Bilanzberechnungsmodell auf Basis einer präziseren Datenbank, die von Resilio und anderen IT-Firmen unterhalten wird. Bedingt durch diese neue Gewichtung hat sich der Einfluss der Beschaffung von Servern und ihren Komponenten zwischen 2022 und 2023 mehr als verdreifacht. Die Herstellung von SSD-Festplatten, DDR4-Speichermodulen und Servern verursacht die meisten Treibhausgase.
Mehr Abfall durch Stilllegung eines alten Data Centers
Seit 2023 wird im Bericht präziser zwischen den einzelnen Abfallkategorien unterschieden, sodass eine Zunahme von Elektroschrott um 57% zu Buche steht. Dies ist unter anderem auf den Rückbau unseres Data Centers D2 zurückzuführen, das durch das neue, deutlich energieeffizientere Data Center D4 ersetzt wird. Rund 30% der veralteten und zu energieintensiven Server wurden entfernt und unserer Recyclingkette zugeführt. Angesichts ihres Verbrauchs, des beanspruchten Platzes und der für Rechen- und Speicherzwecke bereitgestellten Leistung hätte eine längere Nutzung dieser Geräte zu grösseren Umweltauswirkungen geführt als ihr Ersatz durch modernere und effizientere Lösungen.
Die restlichen 70% der Server wurden in das neue D4 überführt und gemäss unserem internen Programm zur Verlängerung der Lebensdauer der Server (bis zu 10 Jahre) aufgerüstet. Damit verursacht ihr Verbrauch geringere Auswirkungen als ihre Neuherstellung. Wir begrenzen ihre Veralterung, indem wir ihre Rolle im Laufe der Zeit anpassen und ihre Komponenten so modifizieren, dass sie eher Speicher- als Rechenzwecken dienen.
Personalwachstum erhöht Energieverbrauch
Entsprechend der Entwicklung der Geschäftstätigkeit von Infomaniak ist der Stromverbrauch von 5.76 GWh im Jahr 2022 auf 6.64 GWh im Jahr 2023 gestiegen. Die Zunahme um 15.2% ist auf die Aufstockung des Personals und die Vergrösserung unserer Büros in Genf zurückzuführen.
Der Einfluss der Kategorie «Wärme und Kälte» hat um 25.3% zugenommen. Ursache waren drei neue Notstromaggregate für das Data Center D4, die installiert und getestet werden mussten. Diese gewährleisten eine redundante Notstromversorgung, die unerlässlich ist, um bei einem Stromausfall die Kontinuität der Dienste zu gewährleisten. Um die Konformität sicherzustellen, wurden Überprüfungen durch ein akkreditiertes Unternehmen durchgeführt. Die Tests erforderten den Einsatz von Dieselöl, was zu einem höheren Verbrauch führte.
Positiver Kontrast: Rekord in Sachen sanfte Mobilität
Auswirkungen des Pendelverkehrs gehen zurück
Der Rückgang beträgt 14.1% – das sind 107.4 tCO2e im Jahr 2023, gegenüber 125 tCO2e im Vorjahr. Zwar bleibt der Pendelverkehr 2023 die zweitgrösste Emissionsquelle von Infomaniak (3.4%), aber dieser Rückgang spiegelt eine Veränderung der Mobilitätsgewohnheiten wider. Mit 61% erreicht der Anteil der sanften Mobilität einen Rekordwert, während der Anteil von Fahrgemeinschaften innerhalb eines Jahres von 10% auf 34% steigt. Das Auto ist nach wie vor der grösste Emissionsverursacher beim Pendeln. Daher müssen die Anstrengungen zur Verringerung der Nutzung des eigenen Wagens fortgesetzt werden.
Bessere Energieleistung pro Mitarbeitenden
Die CO2-Emissionen pro Mitarbeitenden sinken im Zusammenhang mit dem Pendelverkehr von 1.44 tCO2e im Jahr 2022 auf 1.32 tCO2e im Jahr 2023 (ohne Elektronik-Hardware).
Bessere Abfallwirtschaft
Der Anteil brennbarer Abfälle nimmt ab. Er sinkt von 43% im Jahr 2022 auf 34% im Jahr 2023. Der Anteil der wiederverwertbaren Abfälle steigt von 34% auf 38%. Das bedeutet, dass wir besser trennen und mehr Abfall recyceln, als wir verbrennen. Elektronikschrott wird über spezialisierte Kanäle verarbeitet, während wir gleichzeitig ein Auktionssystem für altes Elektronikmaterial bei den Mitarbeitenden eingeführt haben. Dies trägt zu einer besseren Verwertung von Elektroschrott bei.
Engagement von Infomaniak hält an
Die Zunahme unserer Emissionen zeugt von unserer Einbindung in eine umweltbelastende Branche, die rasant wächst. Uns ist bewusst, dass wir noch besser werden müssen, um unseren Fussabdruck weiter zu verringern.
- Der Rollout des neuen Data Centers D4, das auf die Wiederverwertung der verbrauchten Energie ausgelegt ist, begann 2023 und wurde zwischen Ende 2024 und Anfang 2025 abgeschlossen. Hierbei handelt es sich um eine Weltpremiere in Sachen Umweltengagement, denn die gesamte Abwärme der Server wird nun zurückgewonnen und in das Fernwärmenetz eingespeist, um Tausende von Wohnungen zu beheizen.
- Wir haben unsere eigenen Solarkraftwerke mit europäischen Modulen entwickelt, um unsere Infrastruktur zu versorgen, und suchen bereits nach zusätzlichen Standorten für unsere nächsten Solarkraftwerke.
- Um den Anteil erneuerbarer Solarenergie auszubauen, schliessen wir uns über Pronovo, die offizielle Zertifizierungs- und Förderstelle für erneuerbare Energien in der Schweiz, mit lokalen Solarstromproduzenten zusammen. Damit stellen wir sicher, dass der eingekaufte Strom mit Solarpaneelen produziert wird, die in Europa hergestellt werden (Meyer Burger).
- Die Verringerung der Umweltauswirkungen unserer Lieferanten ist ebenfalls ein wichtiger Schritt nach vorn. So planen wir insbesondere die Einführung strenger Beschaffungsrichtlinien, die speziell auf dieses Ziel zugeschnitten sind.
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Donnerstag 3 April 2025