Das ehrgeizige Vorhaben von Swan Blanc, KI-Developer bei Infomaniak: Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Der auf künstliche Intelligenz spezialisierte Entwickler und junge Marathonläufer hat sich entschieden, die Latte ganz hoch zu legen. Seine Herausforderung vergleicht er gerne mit dem Ziel von Infomaniak, von den Webgiganten unabhängig zu werden. Wer die ganz grossen Fische herausfordern will, braucht Mut, Durchhaltevermögen, aber auch eine gewisse Portion Verrücktheit. Mit seinem Projekt steht Swan Blanc aber nicht ganz allein auf weiter Flur. Denn wir ermöglichen ihm die besten Rahmenbedingungen für seine Vorbereitung. Diese Partnerschaft mündete in das Infomaniak-NS Team – ein Team mit gemeinsamen Werten und Methoden. Im Folgenden geben wir das Gespräch mit Swan Blanc wieder. Der Austausch war ebenfalls Anlass für den allerersten Podcast von Infomaniak.
Wie kamst du auf die Idee, an den Olympischen Spielen 2024 in Paris teilzunehmen?
Der Entschluss fiel nicht aus hellheiterem Himmel. Ich war Hobbyläufer und betrieb mehrere Sportarten wie Badminton oder Klettern. Doch während meines Studiums in Paris entstand das Interesse, mich an einem Marathon zu versuchen.
Meine Mutter ist eine ehemalige Hochleistungssportlerin und war bei internationalen Wettkämpfen und insbesondere den Triathlon-Europameisterschaften am Start. Also habe ich sie gefragt, ob sie mich trainieren könnte. Allerdings entgegnete sie mir, dass ich noch nie Begeisterung fürs Laufen gezeigt hätte. Doch davon abbringen konnte sie mich nicht, denn der Paris-Marathon bot mir genug Ansporn. Ausserdem trat ich damit in die Fussstapfen meiner Mutter, die ein Vorbild für mich war. Die 42.195 km eines Marathons lief ich zum ersten Mal 2018 und fand es einfach nur genial! Diese Distanz ist ein Mythos, und die Emotionen dabei gehen durch Mark und Bein. Also entschloss ich mich, die Latte noch ein Stück höher zu legen. Ok, aber wie hoch genau? Da ich meine Limits verschieben würde, musste sie so hoch wie möglich sein. Anders gesagt: Fortan waren die Olympischen Spiele mein Ziel!
Ich werde alles tun, um mich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren, und versuchen, mein eigenes Ich zu übertrumpfen.
Ein solcher Lauf setzt Spitzenleistungen voraus, denn die Dichte an Mitstreitern ist enorm. Normalerweise dominieren in dieser Kategorie afrikanische Athleten wie Kenianer, Äthiopier und Ugander.
Was muss man genau tun, um diesen Traum zu verwirklichen?
Zunächst musst du Mitglied eines Clubs sein und eine Lizenz besitzen. Zweitens musst du einen offiziellen Marathon unter 2 Stunden und 12 Minuten gelaufen sein. Genauso wie sein internationales Pendant teilt der französische Verband Läufe in Kategorien ein. In der Praxis sind die Plätze im französischen Olympiakader begrenzt. Nur die vier besten qualifizieren sich.
Auf deinem Pullunder prangt ein grosses Infomaniak-Logo. Wie hast du von Infomaniak gehört? Und womit beschäftigst du dich?
Die Université Savoie-Mont-Blanc veranstaltet jedes Jahr ein Treffen mit Firmen, und da war Infomaniak zugegen. Nach dem Event stiess ich zu Infomaniak und absolvierte dort mein Master-1-Praktikum in Informatik. Anschliessend durchlief ich eine duale Berufsausbildung (d.h. jeweils zwei Wochen an der Uni und bei Infomaniak) in meiner Paradedisziplin künstliche Intelligenz. Mir fiel gleich auf, dass Infomaniak offen war für neue Disziplinen wie KI, die ich dem Unternehmen nahebringen wollte. Nach meinem Studium wurde ich eingestellt und führe nun dieses Sportprojekt parallel durch.
Warum entscheidet man sich für Infomaniak als wichtigsten Partner?
Ich ging zur Geschäftsleitung von Infomaniak und legte das Projekt auf den Tisch. Damit hatten sie nicht gerechnet. Gleichzeitig bat ich um eine Teilzeitstelle, um mich meiner Vorbereitung widmen zu können. Damit waren sie einverstanden, und so wurde Infomaniak zum wichtigsten Förderer dieses Abenteuers.
Der grösste Aufwand betrifft die Zeit und das Material. Infomaniak hilft mir, beides zur Verfügung zu haben.
Mein Projekt und Infomaniak haben eines gemeinsam. Am Cloud-Markt dominieren GAFAM, die den Markt geradezu erdrücken.
Mir imponiert, dass Infomaniak zu einer eigenständigen Alternative werden will. Viele mögen sagen, dass das nicht möglich und verlorene Liebesmühe ist. Aber Infomaniak lässt sich nicht beirren und verfolgt seinen Kurs nach dem Trial-and-Error-Prinzip weiter – und es funktioniert! Das Unternehmen bringt den Stein ins Rollen. So wie Infomaniak arbeite ich mit lokalen Ressourcen und einem lokalen Team. Ich arbeite auf den prestigeträchtigsten Sportwettbewerb hin und werde auf die besten Läufer dieser Welt treffen.
Mir war klar, dass – wenn ich diese Sportkarriere anstreben will – das jetzt oder nie sein muss. Also habe ich ein Team auf die Beine gestellt, ohne das dies nicht gelingen könnte. Bei allen hochkarätigen Wettkämpfen ist stets das richtige Umfeld erforderlich. Zum Infomaniak-NS Team gehören:
- meine Mutter Nathalie
- mein Cousin (körperliche Vorbereitung)
- mein Physiotherapeut Quentin
- Virginie, meine Sophrologin (für die mentale Vorbereitung)
- Infomaniak (Hauptpartner)
- ich selbst
Wie stellst du das Gleichgewicht zwischen deiner Arbeit als Developer und dem Training sicher?
Hierfür sind eine gute Organisation und entsprechende Opfer erforderlich. Ich sehe meine Freunde nicht mehr so oft, verkrieche mich in einer «Leistungsblase» und sondere mich ab.
Sich darauf einzulassen, war zunächst nicht einfach, aber inzwischen geht es. Um mich für die Olympiade 2024 vorzubereiten, habe ich meine Komfortzone dauerhaft verlassen.
So viel Engagement wiegt die beruflichen Schwierigkeiten bei Weitem auf. Du bist in einer anderen Welt. Hierdurch macht mir bei der Arbeit fast nichts mehr Angst.
Ich weiss, dass man immer auf mich zählen kann – selbst in der grössten Hektik –, denn so extrem wie im Sport wird es hier niemals zugehen.
Wie sieht bei dir eine typische Woche aus?
Montags, dienstags und mittwochmorgens arbeite ich bei Infomaniak Meine Woche hat 20 Stunden.
Die restliche Zeit geht für die Vorbereitung drauf. Hier ein Beispiel:
- Montags gehe ich joggen und fahre mit dem Fahrrad zur Arbeit.
- Am Dienstag steht Intensivtraining in 30-Sekunden-Intervallen an.
- Mittwochs geht es ins Stadion von Aix-les-Bains (intensive Trainingseinheit).
- Am Donnerstag begebe ich mich in die Obhut meines Physiotherapeuten und meiner Sophrologin.
- Am Freitag stehen zwei variable Trainingseinheiten an.
- Samstags kommen Krafttraining und Joggen an die Reihe.
- Am Sonntag quäle ich mich durch die härteste Trainingseinheit.
Das ist natürlich nur ein Beispiel. Das Pensum variiert von Woche zu Woche.
Was hast du durch diese Erfahrung gelernt?
Ich gewinne durch Laufen viele Erkenntnisse. Es gibt auch viele Parallelen zu der Art und Weise, wie wir bei Infomaniak arbeiten.
Unbedingt zu vermeiden ist der Fallstrick, Quantität über Qualität zu setzen.
Viele Marathonläufer messen Quantität mehr Bedeutung bei als Qualität. Sie übertreiben es, weil sie Angst haben, nicht genug zu tun.
Das Problem dabei ist, dass man sich verletzen oder mental ermüden kann. Das gilt analog auch für die eigene berufliche Tätigkeit und die damit verbundenen Überstunden. Bei der Vorbereitung muss Qualität den Ausschlag geben.
Bestimmte Läufer legen pro Woche 150, ja sogar 200 km zurück. Das kommt für mich überhaupt nicht infrage. Ich laufe 110, allenfalls 120 und betreibe nebenher noch Skilanglauf. Wenn ich auf der Bahn trainiere, weiss ich genau, woran ich arbeiten werde. Das kann zum Beispiel das Halten eines bestimmten Tempos (schnell, langsam oder Wettkampftempo) oder der VMA (maximale aerobe Geschwindigkeit) sein, um dieses Limit zu übertreffen oder zu erhalten usw.
Wichtig ist, das ideale Trainingspensum für einen selbst zu kennen!
Entwicklung der eigenen Optimierungslogik
Projektmanagement und Unternehmen haben einen Aspekt gemein. Ich meine damit die Entwicklungssprints bei Infomaniak. Du planst und organisierst dein Training gemäss den auszuführenden Tasks. Zunächst musst du das Ziel einer Trainingseinheit, eines Plans oder einer Woche festlegen und dann schauen, inwieweit das zum Endziel hinführt.
Zwänge setzen das grösste Potenzial frei.
Dieser eher qualitative als quantitative Aspekt ist umso wichtiger, als ich vergleichsweise spät angefangen habe. Folglich suche ich nach Techniken, mit denen ich mich schnell verbessern kann, ohne mich zu verletzen oder ineffizient zu trainieren. Wie bei allen ehrgeizigen Projekten sind die Ressourcen begrenzt. Man muss also nach Strategien suchen, um die Vorbereitung zu optimieren und erfolgreich zu beenden.
Dies ist ein Teamprojekt, bei dem das Umfeld von grösster Bedeutung ist.
Man muss verstehen, dass sich hinter einem einzelnen Läufer ein ganzes Team verbirgt. So betrachtet bin ich kein Einzelkämpfer. Das Umfeld (bzw. das Team) und das daraus entstehende Vertrauen sind unverzichtbar. Auch das deckt sich wieder mit den Werten von Infomaniak, wo Teamgeist gepflegt wird. Auf diese Weise potenzieren sich die Fortschritte.
Welche sportlichen Leistungen hast du auf deinem Weg zu den Olympischen Spielen von Paris bereits erzielt?
- Bei den 10km von Genf war ich Zweiter und bei den 5 km von Annecy kam ich auf den ersten Platz.
- Den Pariser Halbmarathon 2022 beendete ich mit einer Zeit von 1 Stunde und 9 Minuten als 28. von 40’000 Startern.
- 2022 schaffte ich den Marathon von Annecy 2022 in 2 Stunden und 31 Minuten, wurde Elfter in der Gesamtwertung und drittbester Franzose.
Durch meine Vorbereitung werde ich immer schneller.
Du hast dir deine Mutter als Trainerin ausgesucht. Welche Sportarten hat deine Mutter betrieben?
Sie hat Laufwettkämpfe, Crossläufe und Halbmarathons bestritten. Als Triathletin und Team-Triathletin auf sehr hohem Niveau zog sie sich eine Knieverletzung zu. Also wechselte sie in eine andere Disziplin – Tourenskifahren.
Dabei wandert man mit Tourenskis, an denen Felle befestigt sind, einen Berg hinauf und fährt dann hinunter. In dieser Sportart hat sie mehrere internationale Wettkämpfe bestritten. Folglich kann man sie als ehrgeizige und vielseitige Athletin bezeichnen.
Welchen Sinn hat diese Herausforderung für dich?
Für mich heisst das, dass ich das Beste aus mir herausholen will.
Mir bringt das unglaublich viel Freude, die ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen teilen möchte. Und vor allem erfüllt es mich, gemeinsam mit einem Team an diesem Projekt arbeiten zu dürfen. Dies ist wirklich eine Teamleistung – und das möchte ich hier betonen.
Was würdest du jemandem raten, der sich in ein derart ehrgeiziges Projekt stürzt?
Am Anfang hörte ich immer wieder das Gleiche: «Du bist ein klasse Typ, aber damit etwas spät dran…».
Roberta (Bobby) Gibb war die erste Frau, die bei einem offiziellen Marathon an den Start ging. Weil Frauen damals gar nicht zugelassen waren, musste sie sich verkleiden. Damals wurde behauptet, Frauen seien physiologisch nicht in der Lage, eine Marathonstrecke durchzuhalten. Die Rennleitung disqualifizierte sie. Nachdem sie bewiesen hatte, dass eine Frau einen Marathon schaffen kann, kämpfte sie so lange, bis Frauen zugelassen wurden. Später eiferten ihr andere Frauen nach und trotzten ebenfalls den Reglements. So wie Kathrine Schwitzer, der es gelang, sich nur mit ihren Initialen für den Boston-Marathon anzumelden. Sie war die erste Frau, die mit einer offiziellen Startnummer einen Marathon beendete (1975). Doch auch sie sollte disqualifiziert und suspendiert werden.
Mein Tipp: nicht auf Besserwisser hören. Manchmal setzt man sich so unsichtbare Grenzen, bisweilen auch als einschränkende Überzeugungen bezeichnet. Diese zu überwinden, ist am schwierigsten.
Und wenn du es nicht schaffen solltest?
Versuchen und scheitern ist nichts Neues. Da sind wir bei meinem zweiten Tipp: Niederlagen akzeptieren!
Ich muss gestehen, dass ich nicht gerade ein Musterschüler war. Eigentlich wollte ich eine Fachmaturität als Elektriker machen. Doch dann entschied ich mich für die Universität und befasse mich jetzt mit künstlicher Intelligenz. Was für den Moment als Niederlage erscheint, kann in ein langfristiges Ziel verwandelt werden.
Alle stehen hinter Swan Blanc
Infomaniak und seine Mitarbeitenden unterstützen das Infomaniak-NS Team. Wir werden an dieser Stelle weiterhin über alle Meilensteine berichten, die Swan Blanc zu seinem olympischen Traum führen.
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