Stellen Sie sich vor: Ihre Website ist gesperrt, Ihre E-Mails funktionieren nicht mehr, und Ihre Website ist nicht mehr in Suchmaschinen referenziert. Unser Support muss zu den Regeln, die das Eigentum von Domainnamen betreffen, immer wieder Nachhilfe geben. Wer diese Regeln ignoriert, riskiert eine Lähmung der eigenen Aktivität und katastrophale Folgen. Ohne Ihre Domain ist Ihre Kommunikation gestört (Logo, Flyer, Marketingmaterialien, soziale Netzwerke, Verzeichnisse usw.). Doch so weit muss es gar nicht erst kommen, wenn man nur richtig informiert ist. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die Kontrolle über Ihre Domain und Ihre Online-Präsenz behalten.

Die Registrierung eines Domainnamens ist derart einfach, dass man leicht übersieht, was in dieser Hinsicht alles Schlimmes passieren kann. Sperrung, Rechtsstreitigkeiten und Erpressung: Dieser Mix führt bisweilen zu problematischen Konstellationen.
Johann Laqua, DPO bei Infomaniak

1. Das Risiko der Anonymität bei Domainnamen

Es passiert immer wieder: Ein Kunde will einen Domainnamen anonym erwerben. Für die Registrierung seiner Domain und sein Infomaniak-Konto hat er Scheinangaben vorgelegt. Später wendet er sich an den Notfallsupport, weil seine Website nicht mehr angezeigt wird und seine E-Mails nicht mehr funktionieren. Er fragt sich, ob sie gehackt wurde, und stellt fest, dass seine Domain automatisch gesperrt wurde.

Domains müssen mit ihren Eigentümern verknüpft sein

Damit alles funktioniert, werden alle Domainnamen von einer globalen Behörde (ICANN) überwacht.
Mit diesem System ist sichergestellt, dass sich niemand die Domain anderer aneignen kann und bei Problemen der Eigentümer kontaktiert wird, um das Recht des jeweiligen Landes einzuhalten.

Johann Laqua, DPO bei Infomaniak

In administrativer Hinsicht wird jede Domain von einer Registrierstelle wie Infomaniak registriert und verwaltet. Weniger bekannt ist, dass Domainendungen (.ch .fr .com .shop usw.) von Registern wie Verisign, Afnic, SWITCH usw. verwaltet werden, die den Registrierstellen übergeordnet sind. Die Registrierstellen müssen von Rechts wegen überprüfen, ob die im WHOIS eingetragenen Kontaktdaten die Verbindung einer Domain mit ihrem Eigentümer ermöglichen. Sind diese Angaben fehlerhaft, können sich die Register mit folgender offizieller Anfrage gegen die Registrierstellen (Registrare wie Infomaniak) richten:

In dieser Phase wird der Domainname vom Register (Infomaniak übergeordnet) gesperrt. Das hat unbequeme Folgen:

  • Die Website ist nicht erreichbar
  • E-Mails funktionieren nicht mehr

Das Register fordert Infomaniak ultimativ auf, Nachweise vorzulegen um die Identität des Eigentümers der Domain festzustellen. Ausserdem sind die exakten Angaben für eine Kontaktaufnahme erforderlich. Die Fristen variieren je nach Endung (.fr .ch .com .be .it .co.uk usw.), aber das Verfahren bleibt grundsätzlich gleich.

Werden die Kontaktdaten des „anonymen Kunden“ nicht vorgelegt, verliert dieser unwiderruflich seinen Domainnamen:

Wurden falsche Kontaktdaten angegeben, kann sich die Registrierstelle (Infomaniak) nicht an den Eigentümer wenden, um von diesem Identitätsnachweise und die erforderlichen Kontaktinformationen zu verlangen. Die Angelegenheit kann nicht richtiggestellt werden, sodass die Domain von Register der Endung gelöscht wird. Dabei gibt es kein Zurück.
Johann Laqua, DPO bei Infomaniak

Wie eine Identität verborgen wird, ohne den Verlust der Domain zu riskieren

Seit der Verabschiedung der DSGVO müssen Register, die Kunden in Europa haben, die Kontaktangaben einer Domain nicht mehr im WHOIS veröffentlichen. Um Ihre persönlichen Daten in jedem Szenario zu schützen, bieten wir Ihnen die gesetzlichen Mittel für ein Maximum an Diskretion an, ohne den Verlust Ihrer Domain zu riskieren:

  1. Geben Sie in Ihrem Infomaniak-Konto gültige Kontaktangaben ein. Sie dienen lediglich der Authentifizierung Ihrer Identität bei Registern.
  2. Überprüfen Sie die Richtigkeit der Angaben auf dem Kontaktdatenblatt der Domain. Mit diesem wird belegt, dass Sie ihr rechtmässiger Eigentümer sind.
  3. Um Ihre Kontaktdaten maximal zu anonymisieren, aktivieren Sie die Option Domain Privacy. Die Angaben im WHOIS werden durch einen vertrauenswürdigen Intermediär, d.h. Domain Privacy Trustee SA (Infomaniak), ersetzt. Auch wenn Ihre Kontaktdaten mit dieser Option nicht öffentlich einsehbar sind, kann das Register der Endung Ihrer Domain dennoch Ihre Identität authentifizieren.

Quelle: whois.com

 

2. Inbesitznahme einer Domain durch einen Dritten

Ein gängiges Szenario: Ein Kunde beauftragt einen IT-Dienstleister, seine Domain und seine Website zu verwalten. Bei der Registrierung des Domainnamens werden für die WHOIS-Angaben die Kontaktdaten des Dienstleisters verwendet. Ergebnis: Die Domain gehört rein rechtlich dem IT-Dienstleister und nicht dem Kunden. Im Streitfall gerät der Kunde in eine Abhängigkeit und läuft Gefahr, seine Domain zu verlieren, wenn der Dienstleister vergisst, seine Rechnung zu bezahlen.

Wie Streitigkeiten über das Eigentum an einer Domain vermieden werden

Bei Registern steht der rechtmässige Eigentümer einer Domain auf dem Kontaktdatenblatt der Domain. Selbst wenn Ihre Domain über Ihr Infomaniak-Konto verwaltet wird, dieses mit einer Kreditkarte auf Ihren Namen bezahlt wurde oder Sie eine Rechnung Ihres IT-Dienstleisters auf Ihren Namen erhalten haben, ist einzig und allein das Kontaktdatenblatt des Domainnamens massgebend. Trotzdem bestehen rechtliche Schutzvorkehrungen: Sie können ältere Rechte geltend machen, etwa, wenn Ihre Firma seit Jahren existiert, Ihre Marke eingetragen wurde usw. Diese Argumente können vor Gericht verwendet werden. Rechtsstreitigkeiten mit einem Dienstleister oder Partner können verheerende Folgen für Ihr Geschäft und dessen Image haben, sofern Sie nicht wieder das volle Eigentum an Ihrem Domainnamen zurückerlangen.

Sie vermeiden dieses Risiko, wenn Sie sicherstellen, dass das Kontaktdatenblatt Ihrer Domains auf Ihren Namen lautet.

Ist dies nicht der Fall, gibt es zwei Möglichkeiten:

  • VOR einem etwaigen Konflikt: Ändern Sie den Eigentümer der Domain. Der bisherige und der neue Eigentümer müssen den Antrag validieren.
  • Bei Streitigkeiten: Bevorzugen Sie eine gütliche Lösung. Klagen sind häufig zeit- und kostenaufwendig und verschlingen viel Energie.

Sollten die Verhandlungen zu lange dauern, dann wählen Sie einen anderen, ähnlich klingenden Domainnamen. So können Sie Ihre Geschäftstätigkeit fortsetzen – anstatt sie vollständig einzustellen. Sie können Ihre neue Domain nachträglich noch immer zur alten Domain umleiten, sobald Sie diese zurückerlangen.
Bertrand P., Infomaniak-Support

3. Eine Marke beansprucht Ihre Domain unter Berufung auf geistiges Eigentum

Mit dem Erwerb einer Domain darf nicht das geistige Eigentum einer bekannten Marke oder Persönlichkeit verletzt werden. Wenn Sie die Domain eines Unternehmens oder einer bereits bestehenden Marke erwerben, können diese berechtigterweise ältere Rechte geltend machen. Selbst wenn es Ihnen gelingt, die Domain zu registrieren, kann eine Marke Ihren Domainnamen sperren lassen, wenn bei den Tätigkeiten Verwechslungsgefahr besteht. Dies gilt als missbräuchliche Domain-Registrierung. Umgekehrt bietet ein registrierter und verwendeter Domainname bereits einen Schutz.

Wenn Sie eine Domain einer bestehenden Marke registrieren, setzen Sie sich zwei Risiken aus:

  • Gerichtsverfahren und Verwaltungskosten im Streitfall
  • Umgestaltung Ihrer Marke, Überarbeitung Ihrer Marketing- und Werbeunterlagen usw.

So wird die Verfügbarkeit einer Marke mit Blick auf die eigene Domain überprüft

Könnte ein Konflikt zwischen einer Marke und Ihrer Domain auftreten? Auch wenn Ihr Name nicht vollständig identisch ist, kann gegen Ihre Domain vorgegangen werden.

Beispiel:

  • www.magasin-nike-lausanne.ch
  • www.instagroom.photography

Diese beiden Fantasiedomains dürften in Kürze gelöscht werden.

Um dieses Risiko zu vermeiden, vergleichen Sie Ihre Idee eines Domainnamens mit den zum Zeitpunkt der Registrierung bestehenden Marken.
Auf diesen Websites können Sie prüfen, ob Ihre Domain mit einer bereits bestehenden Marke in Konflikt geraten könnte:

4. Ihre Domain wurde wegen eines Zahlungsverzugs „gestohlen“

Sie haben vergessen, Ihre Domain zu verlängern? Google hat bereits den Rest erledigt. Tatsächlich nutzen Spekulanten solche Schlupflöcher, um einen Domainnamen sofort zurückzukaufen, wenn er wieder verfügbar ist.

Das passiert jeden Tag: Ein aus den Ferien zurückgekehrter Kunde stellt fest, dass seine Domain nicht mehr zugänglich ist. Er ruft uns sofort an und erklärt, er habe sichergestellt, dass Auto-Renewal aktiviert war. Obwohl er eigentlich dachte, auf alles vorbereitet zu sein, wird seine Domain deaktiviert, und er könnte sie verlieren. Leider hat er die E-Mail-Mahnungen übersehen, die im Spam-Ordner gelandet sind, während seine Kreditkarte in den Ferien gesperrt wurde. Ergebnis: Die automatische Verlängerung blieb aus, und seine Domain kann von einer anderen Person registriert werden.

Was passiert, wenn ein Domainname nicht verlängert wird

Domain

Quelle : icann.org

Eine Domain hat mindestens 5 mögliche Status:

  1. Aktiver Status: Ihre Domain gehört Ihnen – alles in Ordnung.
  2. Schonfrist: Die Domain ist abgelaufen, funktioniert aber noch. In dieser Phase ist eine Verlängerung zu einem Preis unter dem Rückkaufspreis möglich.
  3. Rückkaufsphase: Die Domain ist abgelaufen, kann aber mit einem Aufschlag zurückgekauft werden.
  4. Löschphase: Die Domain ist abgelaufen und kann nicht mehr zurückerlangt werden.
  5. Verfügbarkeitsphase: Die Domain wurde gelöscht und ist frei. Sie kann von jeder beliebigen Person registriert werden.

Wenn Sie die Verlängerung Ihrer Domain verpassen und sie verlieren, kann sie von Ihren Mitbewerbern problemlos registriert werden.

Wie Sie Probleme mit der Verlängerung vermeiden

Bei Infomaniak genügt d‘die Aktivierung der Option Renewal Warranty, um die Verlängerung eigener Domains unabhängig von den Umständen zu garantieren! Selbst bei verlängerter Abwesenheit oder nicht funktionierendem Zahlungsmittel wird Renewal Warranty aktiviert und bezahlt die Verlängerung Ihrer Domains in Ihrem Auftrag, sodass Sie die Angelegenheit im Nachhinein in aller Ruhe bereinigen können.

5. Zusammenfassung: Best Practices zur Vermeidung von Problemen mit eigenen Domains

Machen Sie den Domain-Check-up – es dauert nur wenige Minuten!

  1. Überprüfen Sie das Kontaktdatenblatt Ihrer Domains und die Gültigkeit der Angaben. Die Domain muss auf den Namen ihres tatsächlichen Eigentümers lauten.
  2. Überprüfen Sie die Gültigkeit der Informationen Ihres Infomaniak-Kontos (Name, Vorname, Anschrift).
  3. Aktivieren Sie Domain Privacy, damit Ihre persönlichen Angaben nicht im WHOIS veröffentlicht werden, sofern Sie Bedenken hinsichtlich des Registers haben, das Ihre Domainendung verwaltet.
  4. Aktivieren Sie Renewal Warranty, um die Verlängerung Ihrer Domains bei Problemen mit Ihrem Zahlungsmittel zu garantieren.

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