Das Start-up ketl entwickelt eine künstliche Intelligenz (KI), um Firmen die Verwaltung ihrer Dokumente zu erleichtern. Ketl geht aber noch einen Schritt weiter und bietet seiner Kundschaft die Option an, ihre Daten vollständig in einer unabhängigen IT-Infrastruktur zu hosten. Weil sich ketl dazu für die Public Cloud von Infomaniak entschieden hat, erzielte das Genfer Start-up von Anfang an erhebliche Einsparungen. Die Mittel wurden in die Forschung und Entwicklung gesteckt, um neue Funktionen zu entwickeln und den Vorsprung im Markt der Apps zur digitalen Dokumentenverwaltung weiter auszubauen.
ketl: der Beginn einer neuen Ära der Dokumentenverwaltung
Die Mitbegründer von ketl mussten feststellen,:
«dass sich Dokumentenmanagementsysteme (DMS) in den letzten 20 Jahren kaum verändert haben. Firmen verwalten jedoch jedes Jahr mehr und mehr Dokumente.»
James McGill ist Datenwissenschaftler mit Erfahrung als quantitativer Analyst im Bankensektor. Samuel Halff war mehrere Jahre lang Rechtsanwalt in Genf. Nicolas Casademont ist EPFL-Ingenieur. Die drei Genfer Unternehmer haben 2019 beschlossen, ihre Fähigkeiten zu bündeln, um DMS von Grund auf neu zu gestalten und das sehr hohe Potential im Markt auszunutzen.
Herausforderungen
- Um eine skalierbare DMS-Plattform basierend auf einer containerisierten Architektur des Typs «Microservices» zu entwickeln, benötigt ketl bedarfsorientierte IT-Ressourcen.
- ketl will sich als unabhängige Schweizer Alternative zu den Webgiganten positionieren.
- Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss ketl die Betriebskosten für IT-Ressourcen so tief wie möglich halten – insbesondere die KI-Engine muss möglichst ressourcenschonend betrieben werden.
Warum Infomaniak Public Cloud?
Die IT-Infrastruktur war in den Phasen Entwicklung und Bereitstellung in vielerlei Hinsicht ausschlaggebend bei der Entscheidungsfindung. Wir haben die Grüner von ketl zu ihrer Vision befragt, um ihre Beweggründe bei der Wahl der Cloud-Plattform besser zu verstehen.
Wie setzt ketl die Cloud ein, um sich von Mitbewerbern abzuheben?
Samuel Halff sagt dazu: «Die meisten DMS wurden auf der Grundlage von Arbeitsmethoden entwickelt, die vor 20 Jahren relevant waren. Die Systeme haben viele Abhängigkeiten, die über Jahrzehnte entwickelt wurden, und können darum nicht einfach komplett neu aufgesetzt werden. ketl stützt sich hingegen ausschliesslich auf moderne, leistungsfähige Prinzipien und Technologien. Weil wir in der Cloud arbeiten, können wir unsere Plattform bei Bedarf schnell und kosteneffizient ausbauen. Unsere Mitbewerber müssen sich damit begnügen, Altes zu aktualisieren und haben zunehmend Schwierigkeiten mit der Komplexität ihrer Systeme. Wir können uns voll und ganz auf die Innovation konzentrieren, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen.
Die Benutzeroberfläche unseres Dokumentenmanagementsystems ist einfach, der Support intelligent und der Informationsaustausch mit den fachspezifischen Tools (Buchhaltung, Zeitplanung, Erstellung typischer Dokumente) automatisch; mit ketl sparen KMUs jeden Tag Zeit.»
Welche Technologien entwickeln Sie?
«Unser DMS ist eine intelligente, ultraschnelle Plattform zur Dokumentensuche. Wir finden, dass kein Textdokument in der heutigen Zeit als Bild gespeichert werden sollte. Darum haben wir unsere eigene ‹Textextraktionsmaschine› entwickelt. Die Engine nimmt jedes Dokument unter die Lupe und schöpft sein volles Potenzial aus. Das System erkennt die Dateien, extrahiert die Informationen und erfasst die Gewohnheiten der Benutzer sowie andere nützliche Daten. Ausserdem haben wir fast zwei Jahre in die Entwicklung unserer eigenen künstliche Intelligenz investiert.
Mit anderen Worten: ketl ist ein privates Google für Firmendokumente. Wir sind nicht von Tech-Giganten abhängig und fördern aktiv lokale und Open-Source-Technologien.
ketl ist auch in der Lage, gute Übersetzungen oder auch Zusammenfassungen von Dokumenten zu erstellen und Schlüsselwörter zu extrahieren. Diese Funktionen sind auf dem neuesten Stand der Technik und unsere Ingenieurinnen und Ingenieuren implementieren die neuesten Erkenntnisse. ketl will in der Schweiz und in Europa eine Vorreiterrolle in diesen Bereichen einnehmen.»
Welche Rolle spielt das Attribut «swiss made» in diesem Zusammenhang?
«Zu Beginn unseres Abenteuers haben wir erwogen, bestimmte Entwicklungsphasen ins Ausland auszulagern, um Kosten zu sparen. Wir konnten beobachten, dass ein Grossteil unserer Mitbewerber dies so macht.
Wenn es um die Entwicklung von Spitzentechnologien geht, ist die Schweiz aber nach wie vor wettbewerbsfähig.
Wir haben uns also dafür entschieden, unsere Software mithilfe der Public Cloud von Infomaniak in Genf zu entwickeln. Infomaniak stellt eine lokale Infrastruktur zur Verfügung. Somit können wir unseren Kundinnen und Kunden garantieren, dass ihre Daten von A bis Z in der Schweiz verwaltet werden. Mittel- und langfristig verschafft uns die Qualität unseres Produkts und die Nähe zu unserer Kundschaft enorme Vorteile.»
Haben Sie bereits frühere Erfahrungen mit Infomaniak gesammelt?
«Schon die ersten Entwicklungs- und Testserver wurden von Infomaniak gehostet. Folgende Kriterien haben uns von Anfang an überzeugt: die Einfachheit des Onboarding-Prozesses, die wettbewerbsfähigen Preise und der Standort der Server. Diese Vorteile haben dazu beigetragen, dass wir unseren potenziellen und bestehenden Kundinnen und Kunden die ersten Prototypen nach einer äusserst kurzen Vorlaufzeit vorstellen konnten.»
Wie setzen Sie die Public Cloud von Infomaniak ein?
«Für den reibungslosen Ablauf unserer Tätigkeiten brauchen wir umfangreiche IT-Ressourcen. Zudem erfordert unser Geschäftsmodell, dass die Server in der Schweiz gehostet werden. Die Cloud-Infrastruktur von Infomaniak ist sehr leistungsfähig und die Preise sind auf dem Schweizer sowie europäischen Markt konkurrenzlos. Zudem bietet Infomaniak ein Infrastructure-as-a-Service(IaaS)-Modell an. Wir mieten Infrastrukturen also basierend auf unserem tatsächlichen Bedarf – ideal für unsere Architektur, die vollständig ‹containerisiert› (KUBE) und vom Typ ‹Microservices› ist.»
Welche Hürden konnten Sie mit der Public Cloud von Infomaniak überspringen?
«Der Hauptvorteil der Public Cloud von Infomaniak liegt für uns bei den niedrigen Betriebsmittelkosten. Nur so können wir mit der (sehr ressourcenintensiven) KI-Engine arbeiten. KI ist für uns eine relativ grosse Kostenstelle. Die Zusammenarbeit mit Infomaniak verbessert unsere Performance und unsere Margen. Wir haben noch andere Cloud-Partner, aber dieser Aspekt ist bei Infomaniak besonders interessant.»
Wie verlief die Migration zur Public Cloud von Infomaniak?
«Weil ketl bereits ‹Cloud-native› Technologien benutzt, ging die Migration zur Public Cloud schnell über die Bühne. Wir sehen die grösste Herausforderung in der Bereitstellung eines Dienstes höchster Qualität für mehrere tausend Benutzer gleichzeitig. Wir haben in diesem Punkt mehrere Monate Vorsprung und führen ein System ein, das es uns erlaubt, Server je nach Nachfrage auf- oder abzuschalten.
Unsere Plattform verbindet sich mit dem Cloud-Dateispeicher der Benutzer. Nehmen wir das Beispiel Microsoft: Sie bieten sehr leistungsfähige und gut dokumentierte Schnittstellen (APIs) an, über die wir unsere Kundschaft problemlos mit Microsoft 365 verbinden können.
In der Schweiz gibt es derzeit keine Alternative zu den APIs von Microsoft. Wir beobachten daher mit Freude, dass Infomaniak nach und nach die APIs seiner Lösungen zugänglich macht, sodass wir unserer Kundschaft bald eine unabhängige, seriöse Alternative in Zusammenarbeit mit Infomaniak anbieten können.»
Welche Aspekte gefallen Ihnen an Infomaniak besonders gut?
«Seit der Gründung von ketl werden mehrere unserer Server bei Infomaniak gehostet. Tatsächlich ist unser gesamtes Team seit der Firmengründung Kunde von Infomaniak. Man könnte also sagen, dass wir mit Infomaniak aufgewachsen sind. Nicht zuletzt deswegen fühlen wir uns dem sympathischen Image der Firma und ihrem ‹swiss made›-Anspruch eng verbunden. Wir schätzen insbesondere die Unabhängigkeit von Infomaniak und den Willen, Lösungen in der Schweiz zu entwickeln. ketl hat sich zum Ziel gesetzt, an der Entwicklung eines robusten IT-Ökosystems in der Schweiz mitzuwirken.»
KMUs können auf ketl setzen
ketl möchte in der Schweiz und darüber hinaus für die beste App zur Führung eines modernen mittelständischen Unternehmens bekannt sein.
Die Schweizer Firma hat mehrere ehrgeizige Forschungs- und Entwicklungsprojekte am Laufen, die sich insbesondere mit der Übersetzung, mehrsprachigen Suche und Datenverschlüsselung befassen. Die Kundinnen und Kunden von ketl werden nach und nach davon profitieren können.
2023 erhalten Benutzer unter anderem Warnhinweise, wenn ketl Fristen in den gescannten Dokumenten entdeckt. Ausserdem werden sie auf der Plattform – unter Wahrung des Datenschutzes – Zusammenfassungen von langen Texten erstellen können.
Bald veröffentlicht ketl eine kostenlose Suchmaschine, die über 500 000 Beschlüsse von verschiedensten Schweizer Gerichten durchforstet und Anwälten und Juristinnen damit einen wertvollen Dienst erweist.
Weitere Infos
Fallstudie: RGOODS entwickelt internationale NGO-Shops mit Cloud-Lösungen von Infomaniak
Donnerstag 28 März 2024