In dieser Anleitung stellen wir mehrere Möglichkeiten vor, mit denen sich die Performances einer E-Commerce-Website unter PrestaShop verbessern lassen. Leistungsverbesserungen eines Online-Shops wirken sich positiv auf die natürliche Suchmaschinenoptimierung, die Conversion Rate und das Image Ihrer Marke aus.

1. Auswahl des Hostings

Wenn Sie Ihren PrestaShop-Website mit einem leeren Katalog starten und der Datenverkehr noch gering ist, erzielen Sie mit einem Webhosting und einem Classic-Hosting (Web + Mail) hervorragende Leistungen. Zu sehr wettbewerbsfähigen Preisen gibt es bereits 100 GB SSD-Festplattenspeicher, kostenlose SSL-Zertifikate und mehr als ausreichende Ressourcen (unbegrenzter Datenverkehr, 1,28 GB RAM, SSH-Zugriff, Max Execution Time bis 60 Minuten und die Möglichkeit einer dedizierten IP-Adresse).

Wenn Ihr Katalog wächst und Ihre Website jeden Tag mehrere tausend Mal aufgerufen wird, können Sie Ihre PrestaShop-Website gegebenenfalls mit ein paar Klicks auf einen Managed Cloud-Server migrieren. In diesem Fall verfügen Sie über dedizierte Ressourcen und eine benutzerdefinierte Cache-Engine wie z.B. memcached und müssen sich nicht um die Verwaltung Ihres Servers kümmern.

Lernen Sie unsere für PrestaShop optimierten Webhostings kennen.

2. Cache und Komprimierung

Prüfen Sie zuerst, ob die gzip-Komprimierung auf Ihrem Server aktiviert ist. Ist dies der Fall, komprimiert der Server die Dateien, bevor sie an Ihre Besucher geschickt werden, sodass sich die Ladezeit Ihrer Webseiten verringert.

Als nächstes aktivieren Sie den Cache im Back-Office von PrestaShop im Menü Erweiterte Einstellungen > Leistungen und haken das Kästchen „Template-Dateien niemals neu umwandeln“ ab, wenn die Website in Betrieb geht. Wenn diese Option aktiviert ist, müssen Sie daran denken, den Cache zu leeren, wenn Sie die Dateien des Themes bearbeiten, damit die Änderungen übernommen werden. Wenn Sie einen Managed Cloud-Server besitzen, kontaktieren Sie bitte unseren Support wegen der Aktivierung von memcached auf Ihrem Server. Anschliessend können Sie die Cache-Engine von memcached anstelle des Dateisystems aktivieren.

Drittens müssen Sie mit einer Software (z.B. FileOptimizer, ImageOptim) oder einem Online-Service wie z.B. Imagify Ihre Bilddateien vor dem Upload auf Ihre PrestaShop-Website komprimieren.

Als letztes müssen Sie die PageSpeed Tools von Google in Ihrem Hosting aktivieren. Diese Option ist sowohl in Web- oder Classic-Hostings als auch auf einem Managed Cloud-Server verfügbar.

3. Content Delivery Network (CDN)

Wenn Sie einen internationalen PrestaShop anbieten, sollten Sie überlegen, ob Sie ein CDN wie z.B. CloudFlare nutzen. Ein CDN legt die Seiten Ihrer Website weltweit auf vielen Servern ab. Dies führt zu einer erheblichen Verkürzung der Ladedauer Ihrer Seiten in Ländern, die weitab vom Hosting-Standort Ihrer Website liegen.

4. Datenbankgrösse

Listen Sie mit phpMyAdmin die MySQL-Datenbankentabellen Ihrer PrestaShop-Website auf und sehen Sie sich alle Tabellen zwischen 100 und 200 MB genau an, um sie zu bereinigen. Löschen Sie ausserdem alle Produkte, die Sie nicht mehr brauchen oder verkaufen.

Wenn die Leistung zu gering oder Ihre Tabellen zu gross sind, sollten Sie einen Entwickler beauftragen, der die Situation analysiert und die Datenbank bereinigt oder löscht, oder die Leistungen Ihres Servers erhöhen.

5. MySQL-Abfragen

Dieser Teil erfordert Fachkenntnisse. Wenn es Ihnen daran mangelt, sollten Sie vielleicht einen Webmaster beauftragen, der sich mit diesem Problem befasst.

Eine MySQL-Abfrage, deren Ausführung mehrere Sekunden dauert und die mehrmals pro Sekunde ausgeführt wird, kann eine Website völlig lahmlegen. In diesem Fall können Sie die Serverressourcen erhöhen, aber damit steigern Sie nur die Hostingkosten und vertagen die unausweichliche Optimierung der problematischen Abfragen.

Mit einem Cloud-Server können Sie herausfinden, ob problematische MySQL-Abfragen vorhanden sind, indem Sie sich die MySQL-Statistiken des Servers ansehen (weitere Informationen). In diesem Fall müssen Sie insbesondere auf das Verhältnis zwischen der Anzahl der MySQL-Abfragen und der Hits achten. Ausserdem können Sie die Entwicklertools der gängigen Browser verwenden, um umfangreiche Abfragen zu erkennen.

Ausserdem können Sie über die Debbugging-Informationen von PrestaShop herausfinden, welche SQL-Abfragen langsam sind:

  1. Setzen Sie Ihre Website in den Wartungsmodus (Voreinstellungen > Wartung > Shop deaktivieren).
  2. Bearbeiten Sie die Datei /config/defines.inc.php und setzen Sie den Wert _PS_DEBUG_PROFILING_ auf true statt false.
  3. Laden Sie Ihren PrestaShop neu.
  4. Am Fuss der Seite liegen unter Stopwatch SQL die Informationen über SQL-Abfragen vor. Die längsten SQL-Abfragen werden als erste aufgelistet.

6. PHP, MySQL und PrestaShop

Die aktuellen PHP- und MySQL-Versionen führen zu einer massiven Verbesserung der Leistungen und der Zuverlässigkeit von PrestaShop. PHP 7 ist bis zu doppelt so schnell wie PHP 5.6, und MySQL 5.6 ermöglicht eine erhebliche Senkung der Ausführungszeit von MySQL-Abfragen.

Wir empfehlen daher, stets die neuesten Versionen von PHP und MySQL zu verwenden, die mit der aktuellen PrestaShop-Version kompatibel sind.

7. Weitere Tipps zur PrestaShop-Optimierung

  • Verwenden Sie eine einheitliche Abfrage, um die genutzten Google WebFonts zu laden.
  • Deaktivieren Sie in der Registerkarte Leistung Ihres PrestaShops alle Funktionen, die Sie nicht benötigen (z.B. Kundengruppen, Eigenschaften usw.).
  • Deaktivieren Sie im Menü Module und Dienste alle Module, die nicht genutzt werden (z.B. das Statistik-Dashboard).
  • Wenn Ihre Website nur auf Deutsch verfügbar ist, deaktivieren Sie die anderen Sprachen.
  • Korrigieren Sie die Fehlermeldungen 404 Ihrer Website mit Hilfe dieser Website.
  • Vermeiden Sie überflüssige Weiterleitungen.
  • Ferner sollten Sie den Datenverkehr Ihrer Website mit einem kostenlosen SSL-Zertifikat verschlüsseln.