Die meisten Online-Dienste hängen heutzutage von Infrastrukturen Dritter ab. Infomaniak jedoch hat sich durch die Entwicklung seiner eigenen Rechenzentren in der Schweiz für Unabhängigkeit entschieden. Dieses Know-how, das eng mit unserem Engagement für Umwelt- und Datenschutz verwurzelt ist, ermöglicht uns, die Datenhoheit zu gewährleisten und bei der Sicherheit unserer Lösungen an keiner Stelle Kompromisse zu machen.

Damit Sie diese unbekannte Welt besser verstehen, haben wir die Spezialisten der Rechenzentren von Infomaniak gebeten, uns einige Insider-Einblicke in ihr Metier zu gewähren.

Eine Cloud ist immer auf ein Rechenzentrum angewiesen

Wenn Sie ein E-Mail versenden, eine Website besuchen, Dateien online speichern oder Video-Streams ansehen, dann läuft das immer über ein Rechenzentrum.

Rechenzentren zählen zu jenen geheimen Orten, die man als Normalsterblicher kaum zu Gesicht bekommt, wenn man nicht ausdrücklich eingeladen wird. Einen solchen Ort mit eigenen Augen zu sehen, ist ein ganz besonderes Erlebnis. Man tritt ein in ein Universum voller Maschinen, in dem menschliche Aktivitäten zusammenlaufen und in Form von Einsen und Nullen verarbeitet werden. Der intensive Geruch des von der Wärme strapazierten Metalls, das ohrenbetäubende Dröhnen der Server, und tausende funkelnde LEDs, die sich durch die Dunkelheit bohren, verschmelzen zu einem denkwürdigen Erlebnis.

Wie funktioniert ein Rechenzentrum?

Um diese Frage zu beantworten, haben wir uns mit unseren Spezialisten getroffen, die uns die Türen eines Rechenzentrums geöffnet haben.

Massgeschneiderte Anlagen, um die Verfügbarkeit der Cloud zu gewährleisten

Nach den biometrischen Kontrollen gelangen wir in den Raum, in dem sich eine der elektrischen Verteilertafeln unseres neuesten Rechenzentrums befindet. Wie die meisten Geräte hier ist auch diese Anlage eine Massanfertigung, um den besonderen Vorgaben von Infomaniak gerecht zu werden. Übrigens werden unsere Anlagen ausnahmslos von lokalen Anbietern in der Schweiz oder in Europa hergestellt. Alle Anlagen sind in doppelter Ausführung vorhanden, damit das Rechenzentrum auch bei grösseren Störfällen normal funktioniert. Darüber hinaus stellt Infomaniak eine absolute Redundanz sicher, indem gleichzeitig mehrere Rechenzentren betrieben werden, um jeglichen Eventualitäten wie Unfällen oder Naturkatastrophen vorzubeugen.

Julien, Datacenter Operations Manager, prüft eine Einstellung an den elektrischen Schalttafeln (TGBT).

Strom und Netzwerk: Versorgungssicherheit unter allen Umständen

Dass die Besichtigung mit der elektrischen Verteilertafel des Rechenzentrums beginnt, ist kein Zufall. Ohne Energie geht hier gar nichts.

Die elektrische Verteilertafel sorgt dafür, dass die elektrische Energie, die vollständig aus erneuerbaren Quellen stammt, über sämtliche Anlagen des Rechenzentrums zu den Servern gelangt. Damit der Strom stabil und gleichmässig ist, läuft er zunächst durch Wechselrichter. Im Anschluss wird er über Stromschienen zu den Gängen des Rechenzentrums geleitet und in den Power Distribution Units (PDU), die die gesamten Server-Racks versorgen, verteilt. Diese Maschinen sorgen dafür, dass die Hostings, kMeet, kDrive, SwissTransfer und alle Dienste von Infomaniak funktionieren.

Durch das gesamte Rechenzentrum schlängeln sich bunte Stromschienen, die die Maschinen-Racks speisen.

Mehrere Glasfaserkabel gewährleisten das Netzwerk. Dabei nehmen alle Kabel einen anderen Verlauf, um bis zum Rechenzentrum zu gelangen. Sofern ein Kabel abgetrennt werden muss, können andere Kabel dessen Last übernehmen.

Natürliche Belüftung: Alleinstellungsmerkmal von Infomaniak

Wir begeben uns jetzt auf das Gebäudedach. Infomaniak entwickelt seit Langem bislang einmalige Belüftungssysteme für seine Rechenzentren. Wir haben eine wasser-, aber nicht luftdichte Bedachung entwickelt. Unsere Server werden tatsächlich nur mit natürlicher Luft gekühlt und kommen völlig ohne Klimaanlagen aus. Die Luftzirkulation in den Anlagen wurde so optimiert, dass eine effiziente Belüftung erfolgt. Die Server-Racks sind in Heiss- und Kaltgängen angeordnet, damit die Luft optimal zirkulieren kann. Dabei gelangt frische Luft über die Server-Frontseite nach hinten und erwärmt sich, damit eine Belüftung und ein Luftkreislauf entsteht.

Boris Siegenthaler, Gründer von Infomaniak, hält den Grössenwahn bei Rechenzentren für ein absurdes Phänomen:

„Wenn so viel Leistung an einem Ort zentralisiert wird, dann führt das unweigerlich zu Auswüchsen – vergleichbar mit Projekten, bei denen die Wärme in die Ozeane geleitet werden soll. Das ist reine Science-Fiction.“

Siegenthaler befürwortet vielmehr, Rechenzentren zu dezentralisieren und besser zu integrieren:

„In unserem künftigen Rechenzentrum wird die Warmluft nicht einfach in die Atmosphäre abgegeben, sondern durch eine Wärmepumpe aufgefangen und in das Fernwärmenetz eines Wohnviertels eingespeist. Die von der Wärmepumpe erzeugte Kaltluft wird für die Kühlung der Server verwendet. Die gesamte Energie wird dabei vorbildlich genutzt.“

Weil das Rechenzentrum die Energie doppelt verwertet – einmal für die Server und einmal für die Beheizung von Gebäuden –, gehört es zu einem beispielhaften Energieversorgungssystem, das perfekt auf seine Umwelt abgestimmt ist.

Notversorgungssysteme

Um jeglichen Unterbrechungen vorzubeugen, muss auch das Undenkbare einkalkuliert werden. Daher ist unser System von einer Redundanz der Anlagen, Standorte (Multi-Rechenzentrum) und Sicherheitssystemen gekennzeichnet.

Bei einem Versorgungsausfall springen Batterien ein und gewährleisten die Servicekontinuität. Allein diese Hochleistungsbatterien füllen im Rechenzentrum einen ganzen Raum. Diese Stromerzeugungseinheiten übernehmen praktisch sofort die Versorgung und liefern dem Rechenzentrum die gesamte benötigte Energie – notfalls auch über mehrere Tage.

Als Hosting-Anbieter haben wir die Sicherheit und Verfügbarkeit der Daten unserer Nutzer sicherzustellen. Demgemäss sind wir an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr auf den Katastrophenfall vorbereitet, damit unsere Infrastruktur optimal funktioniert.

Was macht ein Datacenter Operations Manager?

Was macht man eigentlich genau in einem Rechenzentrum? Wie funktioniert diese geheime Welt? Was passiert bei Problemen?

Julien, Datacenter Operations Manager, installiert einen Server.

Auch wenn sich unsere Rechenzentren aus der Ferne betreiben lassen, geht ohne das Know-how von Spezialisten vor Ort gar nichts.

„Wir wollen überall und auf allen Ebenen unabhängig sein“, bekennt Julien Bonnat, Datacenter Operations Manager bei Infomaniak. Dabei erklärt er: „Die Rechenzentren hier sind eine Angelegenheit für Freaks. Wir wollen immer alles selbst machen.“ Und er fügt hinzu: „Wir verbringen unzählige Stunden damit, neue Optimierungen zu testen oder über Anlagen und die Umsetzung der nächsten Rechenzentren zu diskutieren“.

Das Wachstum von Infomaniak unterstützen

Im Zuge der Erweiterung unserer Dienste fügen wir regelmässig neue Maschinen hinzu.

Die Spezialisten bereiten die Racks vor, bevor sie sie mit Blade-Servern füllen. Hierzu installieren sie PDU (Power Distribution Units), die sie an die Stromschienen des Rechenzentrums anschliessen. Diese PDU versorgen ein gesamtes Rack, d.h. bis zu 46 Server.

Gleichzeitig werden Netzwerkkabel bis zum Netzwerk-Switch geleitet. Im Anschluss kümmert sich das Team um das Kabelmanagement und den Anschluss der neuen Server.

Ein Kaltgang im Rechenzentrum von Infomaniak.

Nach der Installation integrieren unsere Systemadministratoren die Server in die Infomaniak-Cloud, damit sie dort die Gesamtheit unserer Produkte wie kDrive, die Cloud-Server oder die Audio- und Video-Streaming-Dienste zum Laufen bringen.

Bestellungen verfolgen, Material ersetzen und Daten vernichten

Die Spezialisten der Rechenzentren von Infomaniak kümmern sich ebenfalls um alle Aspekte in Zusammenhang mit den Aktualisierungen der Infrastruktur und der Verwaltung. Dabei erfassen sie fortwährend den Zustand aller Komponenten, um Bestände zu verwalten, Festplatten und RAM-Module zu ersetzen oder Bestellungen zu verfolgen.

Wir besitzen spezielle Geräte für die Wiederverwendung oder die Zerstörung von Festplatten. Eine „wipe machine“ schreibt mehrmals zufällige Daten auf die Festplatten, um die Vertraulichkeit zu gewährleisten. Eine andere Maschine wiederum zermalmt Festplatten, bevor sie von einem lokalen Unternehmen wiederverwertet werden.

Die Zuverlässigkeit der Infrastruktur sicherstellen

Wie lässt sich erreichen, dass unsere Server rund um die Uhr funktionieren? Wir führen umfassende wöchentliche Check-ups durch, um die ordnungsgemässe Funktionsweise der gesamten Infrastruktur zu prüfen.

Dies beinhaltet insbesondere die Kontrolllichter der gesamten Hardware sowie die Überprüfung aller Filter. Ebenso ersetzen wir den Strom durch die Notstromaggregate, demontieren und überprüfen die Schutzschalter der Reihe nach, kontrollieren die Wechselrichter und die Funktionsweise sämtlicher Türen usw. Unsere eng getakteten Wartungszyklen sollen sicherstellen, dass etwaige Anomalien aufgespürt werden,bevor sie zum Problem werden.

Permanente Optimierung der Energieeffizienz

Energie ist kostbar. Wir optimieren die Aussenluftentnahmen sorgfältig nach Massgabe von Hitze- oder Kältewellen – so wie sich ein Segelschiff an verschiedene Winde anpasst. Falls erforderlich, beispielsweise bei Hitzewellen, kühlen wir die Aussenluft durch ein System mit befeuchteten Filtern (adiabatische Filter), die wie Bienenwaben angeordnet sind und wiederverwendetes Wasser nutzen. Diese in der Schweiz einmaligen Systeme ermöglichen uns, eine seltene Energieeffizienz mit einem PUE unter 1.1 zu erreichen.

Wozu unsere eigenen Rechenzentren entwickeln?

Ein Heissgang im Rechenzentrum von Infomaniak.

Die Konzeption von Rechenzentren ist eine vergleichsweise junge Aktivität in der modernen Geschichte. Angesichts unserer ökologischen Werte und als Vorreiter in diesem Bereich hatten wir den Weg zu ebnen.

Boris Siegenthaler, Mitgründer und strategischer Direktor von Infomaniak, bemerkt hierzu:

„Wir waren die Vorhut, weil die bereits bestehende Technologie nicht ermöglichte, unsere Umweltziele zu erreichen. Folglich mussten wir unsere eigenen Technologien hervorbringen. Seinerzeit war es unvorstellbar, in der Schweiz ein Rechenzentrum ohne Klimaanlage zu konzipieren.“

Heutzutage sind in unseren Breitengraden nur unsere Rechenzentren in der Lage, unsere Umweltziele zu erreichen. Dieser Unabhängigkeit verdanken wir es ebenfalls, dass wir die Achtung der Privatsphäre garantieren und ein hohes Sicherheitsniveau anbieten können.

Infomaniak setzt auf dauerhafte und uneingeschränkte Unabhängigkeit

Ein Heissgang mit natürlicher Beleuchtung der Server.

Ist die völlige Kontrolle über eigene Daten gegeben, wenn Technologien genutzt werden müssen, die möglicherweise nicht nur den eigenen Interessen dienen?

Rechenzentren sind das Rückgrat digitaler Unabhängigkeit. Um echte Souveränität zu bewahren, stützen wir uns gleichzeitig auf drei Säulen.

1. Software-Unabhängigkeit

Unsere Lösungen werden in der Schweiz von unseren Teams oder auf Basis von Open-Source-Lösungen entwickelt. Das ermöglicht uns, die vollständige Kontrolle über den Code zu erlangen und äusserst dynamisch auf die Bedürfnisse der Nutzer zu reagieren. Ebenso können wir dank dieser Besonderheit unsere Anwendungen uneingeschränkt optimieren und erhebliche Mengen an Energie einsparen (Ökodesign).

Hierdurch tragen wir dazu bei, ein lokales Know-how aufzubauen, das wir ebenfalls durch die Mitwirkung bei lokalen Ausbildungsgängen unterstützen. „Designed by Infomaniak“ heisst in unserem Fall 100% Swiss made. Alle unsere Mitarbeitenden sind in Genf und Winterthur ansässig.

2. Hardware-Unabhängigkeit

Unsere Infrastruktur ist die Basis unserer Unabhängigkeit. Die Entwicklung und Kontrolle unserer eigenen Rechenzentren bringt ein unerreichtes Mass an Sicherheit und Vertraulichkeit mit sich, da wir sämtliche Ebenen der Speicherung und Verarbeitung der Daten kontrollieren. Unser Know-how im Bereich der Open-Source-Cloud-Technologien verschafft uns viel Flexibilität bei der Verwaltung unserer Infrastruktur – insbesondere mit Blick auf die Umsetzung umfangreicher energetischer Optimierungen.

3. Wirtschaftliche Unabhängigkeit

Infomaniak ist nicht börsenkotiert und gehört seinen Mitarbeitenden und Gründern. Wir unterstützen die lokale Wirtschaft und praktizieren Steuertransparenz. Die finanzielle Unabhängigkeit und unsere Werte schützen uns vor fremden Interessen. Im Gegenzug stehen uns zahlreiche Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung, damit wir niemals Kompromisse machen müssen.

Die Grundfeste der Unabhängigkeit von Infomaniak sind in unseren Statuten festgeschrieben. Gleichzeitig zählen wir zu den wenigen Web-Akteuren, die alle diese Garantien gleichzeitig bieten. Wir wollen eine kritische Masse aufrechterhalten, um weiterhin unsere eigenen Technologien entwickeln zu können, ohne auf ausserhalb Europas konzipierte Technologien zurückgreifen zu müssen.

Ihre Entscheidung wirkt sich auf die Zukunft des Internets in Europa aus

Weil wir mit Blick auf Hardware und Software und wirtschaftlich unabhängig sind, können wir unsere ethischen, sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Werte umsetzen.

Wir schaffen eine glaubhafte Alternative zu den Web-Giganten, um digitale Unabhängigkeit zu erreichen und ein dezentralisiertes Internet und unsere Freiheit zu bewahren. Dies wollen wir zusammen mit Ihnen unter Achtung der Menschen und dieses Planeten tun.

Weitere Infos

Infomaniak unterstützt lokale Ausbildungsgänge

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